Wie Progesteron Deinen Kinderwunsch beeinflusst: Das musst Du wissen!

Wenn Du Dich gerade in der Familienplanung befindest, hast Du bestimmt schon einmal von dem Hormon Progesteron gehört. Aber weißt Du auch, welche Rolle es für Deinen Kinderwunsch spielt und wie Du Deinen Progesteronspiegel auf natürliche Weise regulieren kannst? In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige rund um das Thema Kinderwunsch, Progesteron und wie Progesteron Deinen Kinderwunsch beeinflusst.

Was ist Progesteron?

Progesteron ist ein Hormon, das eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des weiblichen Zyklus spielt. Es ist auch als Gelbkörperhormon bekannt, da es vom Gelbkörper gebildet wird, der nach dem Eisprung entsteht. Das Hormon wird also vor allem während der zweiten Hälfte Deines Menstruationszyklus in den Eierstöcken produziert und ist wichtig für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle.

Wenn eine Befruchtung stattfindet, sorgt Progesteron dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut erhalten bleibt und das heranwachsende Baby mit Nährstoffen versorgt wird. Wenn keine Befruchtung stattfindet, sinkt der Progesteronspiegel und es kommt zur Menstruation.

Welchen beeinflusst Progesteron Deinen Kinderwunsch?

Du hast vielleicht schon gehört, dass Progesteron ein wichtiger Faktor beim Kinderwunsch ist. Doch was genau bedeutet das? Progesteron ist ein Hormon, das während des Menstruationszyklus von Frauen produziert wird. Es spielt eine entscheidende Rolle in der Fruchtbarkeit und beeinflusst den Zeitpunkt des Eisprungs sowie die Qualität der Eizelle. Wenn Dein Körper nicht genug Progesteron produziert, kann es schwierig bis unmöglich sein, schwanger zu werden oder eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.

Die entscheidende Rolle des Hormons wurde bereits in verschiedenen Untersuchungen nachgewiesen wie auch von Burkhardt und Friesenbichler, die in ihrem Buch wichtige Funktionen sowie die Bildung und Auswirkungen des Progesteronspiegels auf den weiblichen Körper ausführlich beschreiben. Denn um zu verstehen, wie Progesteron Deinen Kinderwunsch beeinflusst, ist es wichtig zu verstehen, wie es im Körper funktioniert.

Gebärmutterschleimhaut: Zunächst einmal sorgt Progesteron für die Vorbereitung des Uterus für eine mögliche Schwangerschaft. Es stimuliert die Wände der Gebärmutter, um sich auf die Implantation einer befruchteten Eizelle vorzubereiten.

Muttermund: Es hilft auch dabei, den Muttermund weicher und geschmeidiger zu machen und sorgt dafür, dass sich der Muttermund öffnet und schließt – so kann das Sperma in den Uterus gelangen. Wenn ausreichend Progesteron vorhanden ist, produziert Dein Körper mehr Östrogen und erhöht damit Deine Chance auf eine Schwangerschaft.

Eisprung: Progesteron unterstützt auch den Eisprung. Wenn jedoch zu wenig Progesteron vorhanden ist, können Schwierigkeiten beim Eisprung und der Einnistung der befruchteten Eizelle auftreten – was letztlich Deinen Kinderwunsch beeinträchtigen kann.

Embryo: Während der Schwangerschaft ist Progesteron von entscheidender Bedeutung, da es dafür sorgt, dass die Gebärmutterschleimhaut ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Dadurch wird das Embryo mit den notwendigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, um eine gesunde Entwicklung zu fördern. Diese Funktion ist essenziell, um das Risiko einer Fehlgeburt zu minimieren.

Die Menge an Progesteron im Körper variiert je nachdem in welchem Stadium des Zyklus Du Dich gerade befindest: Kurz nach dem Eisprung steigt die Menge an Progesteron an; Kurz vor der Periode sinkt diese jedoch wieder ab und Deine Fruchtbarkeit nimmt ab.

Während einer Schwangerschaft steigt der Progesteronspiegel stark an, um das wachsende Embryo ausreichend zu versorgen und die Brustdrüsen auf die Versorgung nach der Geburt vorzubereiten. Daher ist es so wichtig, den Hormonstatus regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die richtige Menge an Progesteron im Körper vorhanden ist.

Welche Auswirkungen hat ein zu niedriger Progesteronspiegel?

Es wird oft untersätzt, wie sehr Progesteron Deinen Kinderwunsch beeinflusst. Doch wie Du jetzt weißt, ist Progesteron essenziell für die erfolgreiche Einnistung einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut sowie auch später für die Versorgung des Embryos. Ein zu niedriger Progesteronspiegel kann jedoch negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben und somit ein Hindernis für eine erfolgreiche Schwangerschaft sein.

Der niedrige Progesteronswert kann dann zu folgenden Komplikationen führen:

  • Unregelmäßige Menstruationszyklen: Ein niedriger Progesteronspiegel kann zu unregelmäßigen Menstruationszyklen führen. Dies kann den Zeitpunkt des Eisprungs unvorhersehbar machen, was es schwieriger macht, den optimalen Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr zu bestimmen.
  • Probleme beim Eisprung: Ein niedriger Progesteronspiegel kann auch dazu führen, dass der Eisprung nicht stattfindet oder unregelmäßig ist. Das kann die Chancen einer erfolgreichen Befruchtung verringern.
  • Schwierigkeiten bei der Einnistung: Progesteron ist wichtig für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle. Wenn der Progesteronspiegel zu niedrig ist, kann die Schleimhaut nicht ausreichend aufgebaut werden, was die Einnistung erschwert.
  • Fehlgeburten: Ein zu niedriger Progesteronspiegel kann auch das Risiko von Fehlgeburten erhöhen. Dies liegt daran, dass Progesteron während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut sowie bei der Versorgung des Embryos spielt.

Es ist daher wichtig, den Progesteronspiegel im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen zu überwachen und gegebenenfalls zu regulieren.

Welche Symptome können bei einem zu niedrigen Progesteronspiegel auftreten?

Ein Mangel an Progesteron kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen und kann unter anderem zu folgenden Symptomen führen:

  • Unregelmäßiger Menstruationszyklus
  • Zwischenblutungen
  • Schmerzhafte und starke Regelblutungen
  • Verstärkte PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Depressionen
  • Geringe Libido
  • Schlafstörungen
  • Wassereinlagerungen
  • empfindliche Brüste
  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen
  • Gewichtszunahme
  • Haarausfall oder dünner werdendes Haar
  • Hautprobleme
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Wenn Du denkst, dass Du einen Progesteronmangel hast oder mit Deinem Arzt über Fruchtbarkeitsprobleme sprichst, kann er Dir Tests empfehlen um herauszufinden ob Du genug Progesteron produzierst oder ob andere Unregelmäßigkeiten vorliegen – hierzu können Untersuchungen des Bluts oder Urintests gehören. Aufgrund der Ergebnisse des Tests kann Dein Arzt Dir mögliche Behandlungsmöglichkeiten empfehlen.

Manchmal reicht es schon die Ernährung anzupassen oder bestimmte Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen um den hormonellen Status zu verbessern und somit den Kinderwunsch zu unterstützen. Wenn es um ernstere Fälle geht, kann eine hormonelle Unterstützung in Form von Medikamenten in Betracht gezogen werden, um Dir bei dem Erreichen Deines Ziels zu helfen!

Wie kannst Du Deinen Progesteronspiegel natürlich regulieren?

Es gibt verschiedene Empfehlungen von Experten, wie auch in dem Buch Tanz mit den Hormonen Natürliche Alternativen für Ihre innere Balance, für natürliche Methoden, wie Du Deinen Progesteronspiegel regulieren kannst. Wir haben Dir die wichtigsten Punkte zusammengestellt:

  • Stressabbau: Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt beeinträchtigen und zu einem niedrigeren Progesteronspiegel führen. Versuche daher, Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation in Deinen Alltag zu integrieren.
  • Ausreichend Schlaf: Ausreichender Schlaf ist wichtig für die Regulierung des Hormonspiegels. Versuche, mindestens 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen.
  • Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann ebenfalls dazu beitragen, den Progesteronspiegel zu regulieren. Achte dabei auf eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen wie Magnesium, Vitamin B6 und Zink, die für die Produktion von Progesteron wichtig sind. Lebensmittel wie frisches Fisch, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse sind gute Quellen.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Zudem gibt es auch natürliche Nahrungsergänzungsmittel wie beispielsweise Mönchspfeffer oder Yamswurzel, die den Progesteronspiegel unterstützen können.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann ebenfalls dazu beitragen, den Hormonhaushalt zu regulieren und den Progesteronspiegel zu erhöhen. Achte dabei jedoch darauf, dass Du nicht zu intensiv trainierst, da dies den Hormonhaushalt wiederum negativ beeinflussen kann.
  • Vitamin D: Vitamin D ist wichtig für die Produktion von Hormonen wie Progesteron. Ein Mangel an Vitamin D kann den Hormonhaushalt beeinträchtigen. Verbringe mehr Zeit im Freien, vor allem in der Sonne oder nimm ein Vitamin-D-Präparat.

Welche Behandlungsmethoden gibt es, wenn die natürliche Behandlung nicht ausreicht?

Leider gibt es Fälle, in denen die natürliche Behandlung nicht ausreicht und eine medizinische Intervention notwendig wird. In solchen Fällen haben Ärzte verschiedene Behandlungsoptionen, wie das Progesteron beeinflusst werden kann, um Deinen Kinderwunsch optimal zu unterstützen.

  • Progesteronpräparate: Dein Arzt kann Dir verschreibungspflichtige Progesteronpräparate verordnen, um Deinen Progesteronspiegel zu erhöhen. Diese können in Form von Injektionen, Vaginalzäpfchen oder Tabletten verabreicht werden.
  • Künstliche Befruchtung: In manchen Fällen kann auch eine künstliche Befruchtung, wie eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) notwendig sein, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Bei einer IVF wird der Embryo außerhalb des Körpers befruchtet und dann in die Gebärmutter implantiert. Dafür wird oft eine Hormonbehandlung durchgeführt, um den Eisprung und die Einnistung der befruchteten Eizelle zu unterstützen. Eine zusätzliche Progesteronverabreichung kann auch generell bei dieser Behandlung unterstützend wirken, wie bereits in mehreren Studien nachgewiesen wurde, unter anderem durch Anna Raggi.

Welche Methode die richtige ist, hängt von der Ursache des Progesteronmangels ab und kann im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung durchgeführt werden. Eine gezielte Behandlung sollte daher nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, da eine übermäßige oder unsachgemäße Anwendung von Progesteron auch negative Auswirkungen haben kann.

Fazit: Wie kannst Du den Einfluss von Progesteron auf den Kinderwunsch verstehen und nutzen?

Wie du siehst, beeinflusst Progesteron Deinen Kinderwunsch in vielerlei Hinsicht. Es kann die Qualität des Eisprungs verbessern und das Risiko von Fehlgeburten verringern. Darüber hinaus kann es Dir helfen, Dein hormonelles Gleichgewicht wiederherzustellen und so die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen.

Aber obwohl Studien über den Einfluss von Progesteron beim Kinderwunsch aussagekräftig sind, ist es wichtig zu bedenken, dass jeder Körper anders reagiert. Daher ist es am besten, mit Deinem Arzt darüber zu sprechen, wenn Du versuchst schwanger zu werden. Ein Arzt kann am besten entscheiden, welcher Weg der richtige für Dich ist und ob Du überhaupt zusätzliches Progesteron benötigst oder nicht.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Progesteron zu nehmen und je nachdem welche Methode für Dich am besten geeignet ist, kann dir Dein Arzt eine Orientierungshilfe geben und Dir helfen, die richtige Wahl zu treffen.

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Quellen

Burkhardt, K., & Friesenbichler, M. (2021). Tanz mit den Hormonen Natürliche Alternativen für Ihre innere Balance. Verlagshaus der Ärzte.

Raggi, A. (2020). Ein Fast Aufgegebener Kinderwunsch mit glücklichem Ende. Journal Für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz, 23(4), 164–167. https://doi.org/10.1007/s41975-020-00170-z

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Gepostet am

24. April 2023