Unerfüllter Kinderwunsch? Immunologische Sterilität als mögliche Ursache

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine äußerst frustrierende Erfahrung sein. Statistisch gesehen leidet mittlerweile etwa jedes zehnte Paar in Deutschland an ungewollter Kinderlosigkeit, wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend berichtet. Dafür gibt es viele verschiedene Gründe. Eine potenzielle Ursache kann hierbei die immunologische Sterilität darstellen. Dieser Blogbeitrag widmet sich genau diesem Thema. Wir stellen Dir die Definition und Symptome von immunologische Sterilität vor sowie die notwendigen Untersuchungen zur Ermittlung der Gründe für Unfruchtbarkeit und geben Dir einen Einblick in die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten für Deinen Kinderwunsch.

Symptome und Diagnose von immunologischer Sterilität

Wenn Du seit längerem versuchst schwanger zu werden, aber es einfach nicht klappen will, kann eine immunologische Sterilität als Ursache in Frage kommen. Doch wie äußert sich diese Form der Unfruchtbarkeit und wie wird sie diagnostiziert?

Wie können die Symptome einer immunologischen Sterilität aussehen?

Symptome von immunologischer Sterilität können sehr unterschiedlich sein und sind oft unspezifisch. Einige Frauen berichten von wiederkehrenden Fehlgeburten oder einer ungewöhnlich kurzen Menstruationsblutung. Andere haben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder bemerken Veränderungen im Zervixschleim. Auch Männer können von immunologischer Sterilität betroffen sein und unter anderem eine niedrigere Spermienqualität aufweisen.

Wie wird eine immunologische Sterilität diagnostiziert?

Um eine Diagnose zu stellen, wird in der Regel ein umfassender Check-up durchgeführt. Eine Möglichkeit ist ein sogenannter Antikörper-Test. Dabei wird untersucht, ob im Blut der Frau oder des Mannes Antikörper gegen Spermien, Eizellen oder andere Zellen vorhanden sind. Auch eine Untersuchung des Gebärmutterschleims der Frau kann Aufschluss darüber geben, ob das Immunsystem hier Probleme verursacht. Außerdem kann im Rahmen einer Hormonanalyse festgestellt werden, ob es Probleme mit dem Eisprung gibt oder ob ein Hormonungleichgewicht vorliegt. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann Aufschluss geben über mögliche anatomische Veränderungen im Bereich der Fortpflanzungsorgane.

Immunologische Sterilität kann jedoch nur schwer diagnostiziert werden und bedarf oft einer umfassenden Abklärung durch einen Spezialisten auf diesem Gebiet.

Wenn Du vermutest, dass Du unter immunologischer Sterilität leidest, solltest Du Dich unbedingt an einen erfahrenen Arzt wenden. Dieser kann Dir gezielt weiterhelfen und gemeinsam mit Dir eine passende Therapie entwickeln. Denn auch wenn eine immunologische Sterilität eine große Herausforderung darstellt, gibt es Möglichkeiten, den Kinderwunsch doch noch zu erfüllen.

Ursachen für immunologische Sterilität

Wenn Du schon länger versuchst, schwanger zu werden und es einfach nicht klappt, kann das sehr frustrierend sein. Es gibt viele Gründe für unerfüllten Kinderwunsch – eine mögliche Ursache ist die immunologische Sterilität.

Doch was bedeutet das genau? Bei dieser Form der Sterilität handelt es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems. Normalerweise schützt das Immunsystem den Körper vor Krankheitserregern und anderen Fremdstoffen. In manchen Fällen kann es jedoch auch körpereigene Zellen angreifen, die eigentlich wichtig für eine erfolgreiche Schwangerschaft sind.

Diese Fehlfunktion kann verschiedene Ursachen haben, unter anderem

  • Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Zellen angreift, oder eine Infektion, die das Immunsystem dazu veranlasst, auch gesunde Zellen anzugreifen;
  • Eine genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen;
  • Infektionen oder Entzündung im Genitalbereich, aufgrund von Verletzungen oder Operationen im Bereich der Geschlechtsorgane, können dazu führen, dass Antikörper gegen die Spermien Deines Partners oder gegen körpereigene Substanzen bilden.

Es ist wichtig, die Ursache für immunologische Sterilität zu identifizieren, um eine gezielte Behandlung einleiten zu können. Dazu gehört unter anderem eine Immuntherapie, bei der das Immunsystem reguliert wird, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen.

Immunologische Sterilität bei Frauen

Bei Frauen kann sich die immunologische Sterilität in verschiedenen Formen äußern. Manche Frauen leiden unter einer Autoimmunerkrankung, bei der ihr Körper Antikörper gegen ihre eigenen Eizellen produziert. Dieser Zustand verhindert den Eisprung und somit eine mögliche Befruchtung. Im Falle einer immunologischen Sterilität bei Frauen kann es allerdings auch dazu kommen, dass das Immunsystem die Spermien oder sogar den Embryo als fremd erkennt und angreift. Das kann dazu führen, dass die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter einnisten kann oder dass es zu Fehlgeburten kommt.

Immunologische Sterilität bei Männern

Wenn es um unerfüllten Kinderwunsch geht, denken viele Menschen zuerst an Probleme bei der Frau. Doch auch Männer können von Sterilität betroffen sein.

Eine mögliche Form der Unfruchtbarkeit ist die immunologische Sterilität. Dabei produziert der Körper des Mannes Antikörper gegen seine eigenen Spermien, wodurch diese abgetötet werden. Dies kann sowohl durch Verletzungen als auch durch Infektionen oder Entzündungen im Genitalbereich ausgelöst werden. Es kann jedoch auch eine genetische Veranlagung vorliegen.

Eine immunologische Sterilität kann durch eine Untersuchung des Spermas festgestellt werden. Je nach Schweregrad gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine Immuntherapie oder eine künstliche Befruchtung. Es ist wichtig, dass auch Männer bei unerfülltem Kinderwunsch untersucht werden, um mögliche Ursachen zu finden und gezielt behandeln zu können.

Unvereinbare Immunsysteme von Mann und Frau

In seltenen Fällen bildet der Körper der Frau Antikörper gegen Spermien (Alloantikörper). Diese sogenannte immunologische Inkompatibilität beruht auf einer seltenen Gegensätzlichkeit beider Abwehrsysteme. Das heißt, das Immunsystem der Frau erkennt die Spermien des Partners als fremd und bekämpft sie.

Dies kann dazu führen, dass die Spermien nicht mehr in der Lage sind, die Eizelle zu befruchten. Eine Schwangerschaft bleibt aus. Auch wenn diese Form der Sterilität vergleichsweise selten ist, kann sie dennoch für betroffene Paare sehr belastend sein.

Um eine immunologische Sterilität diagnostizieren zu können, ist es wichtig, einen Facharzt aufzusuchen. Eine genaue Untersuchung der Immunsysteme von Mann und Frau kann dabei helfen, eine mögliche Unverträglichkeit frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Behandlungsmöglichkeiten für immunologische Sterilität

Wenn Du unter immunologischer Sterilität leidest, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die Dir helfen können, Deinen Kinderwunsch trotzdem zu erfüllen.

Als nächstes solltest Du erst einmal eine immunologische Untersuchung machen lassen. Dabei werden Autoantikörper, natürliche Killerzellen, Zytokine und KIR-HLA-Kompatibilität untersucht. Diese Ergebnisse sind essentiell, um ein besseres Verständnis Deiner Gesundheit zu bekommen. Danach wird Dir Dein Arzt folgende Behandlungsmöglichkeiten anbieten können, um Deinen Kinderwunsch zu erfüllen.

  1. Eine Möglichkeit ist die Immuntherapie, bei der das Immunsystem durch Medikamente gezielt beeinflusst wird. Dadurch sollen Abwehrreaktionen gegen den eigenen Körper und damit auch gegen die befruchtete Eizelle verhindert werden.
  2. Eine weitere Möglichkeit ist die Immunadsorption, bei der Antikörper aus dem Blut entfernt werden, die eine Schwangerschaft verhindern können.
  3. Auch eine künstliche Befruchtung in Kombination mit einer Immunbehandlung kann eine Option sein. Hierbei kommen unter anderem Methoden wie die In-vitro-Fertilisation (IVF) oder die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) zum Einsatz.
  4. Schließlich gibt es natürlich noch die Option, ein Kind zu adoptieren und auf diesem Wege eine Familie zu gründen.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine immunologische Sterilität nur eine von vielen möglichen Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch ist. Wenn Du vermutest, dass bei Dir oder Deinem Partner eine Sterilität vorliegt, solltest Du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und Dich beraten lassen. Es gibt viele verschiedene Therapiemöglichkeiten und oft kann auch schon eine kleine Veränderung im Lebensstil helfen, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Welche Behandlungsmethode für Dich am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte mit einem Facharzt besprochen werden. Wichtig ist, dass Du Dich nicht entmutigen lässt und Dich umfassend informierst, um die bestmögliche Behandlung für Deine individuelle Situation zu finden.

Akzeptanz und Unterstützung bei der Bewältigung des unerfüllten Kinderwunsches durch Familie und Freunde

Es ist nicht einfach, mit einem unerfüllten Kinderwunsch umzugehen. Man fühlt sich oft allein und unverstanden. Doch es ist wichtig zu wissen, dass man nicht allein ist. Familie und Freunde können eine große Unterstützung sein, wenn sie wissen und verstehen, was Du durchmachst. Es kann helfen, offen über die Situation zu sprechen und um Unterstützung zu bitten.

Es ist jedoch auch wichtig, sich bewusst zu sein, dass nicht jeder in der Lage ist, die richtigen Worte zu finden oder die richtige Unterstützung zu bieten. In diesem Fall kann es hilfreich sein, sich an eine Selbsthilfegruppe oder einen Therapeuten zu wenden.

Letztendlich ist es wichtig, dass Du Dich selbst akzeptierst und Dich unterstützen lässt, um mit dieser schwierigen Situation umzugehen. Somit kannst Du Dich besser auf die Kinderwunschbehandlung einstellen und mit einer positiven Einstellung durch den Prozess gehen, um Deinen Kinderwunsch doch noch zu erfüllen.

Fazit: Umgang mit dem unerfüllten Kinderwunsch durch immunologische Sterilität

Wenn Du Dich in der Situation befindest, dass Dein Kinderwunsch aufgrund einer immunologischen Sterilität unerfüllt bleibt, kann das sehr belastend sein. Es ist wichtig, dass Du weißt, dass Du nicht allein in dieser Situation bist und professionelle Unterstützung suchst.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die Du gemeinsam mit Deinem Arzt besprechen kannst. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich sein, um sich gegenseitig zu unterstützen und zu ermutigen. Vor allem musst Du Dir Zeit für Dich nehmen, um Deine Gefühle zu verarbeiten und Dich nicht unter Druck zu setzen. Eine positive Einstellung kann dabei sehr hilfreich sein.

Es gibt auch andere Wege, um ein erfülltes Leben zu führen, wie zum Beispiel die Gründung einer Familie durch Adoption oder Pflege. Zudem solltest Du darauf achten, Dich nicht von außen unter Druck setzen zu lassen. Jeder geht seinen eigenen Weg im Leben und hat unterschiedliche Herausforderungen zu meistern. Vergleiche mit Anderen sind daher oft unangebracht und können unnötigen Stress verursachen.

Insgesamt gilt: Nimm Dir Zeit für Dich selbst und suche professionelle Unterstützung. Das Wichtigste ist jedoch eine positive Einstellung zum Leben sowie die Bereitschaft zur Veränderung – dann stehen Deinen Zielen nichts mehr im Wege!

 

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Quellen

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Fähigkeiten

Gepostet am

31. Mai 2023